Belastungssituationen:

Hier sollen nur einige klassische Belastungssituationen von Pflegeeltern herausgegriffen werden:

 

* der Umgang mit den leiblichen Eltern des Pflegekindes

* der Umgang mit unserer Umwelt (Verwandtschaft, Freundeskreis, Nachbarschaft),

* der Umgang mit Behörden

* der Umgang mit uns selbst. 


Der Umgang mit den leiblichen Eltern:

Leibliche Eltern, die zu ihrem Kind Kontakt suchen, sind grundsätzlich an diesem Kind interessiert, doch die Wurzeln dieses Interesses können recht unterschiedlich sein.

 

+ Sie lieben das Kind ehrlich und wollen jede Gelegenheit nützen, um mit ihm beisammen zu sein und an seiner Entwicklung teilhaben zu können.

 

+ Ihre Einstellung zum Kind ist ambivalent, d.h. schwankend zwischen Zuneigung und Ablehnung. Gerade die ablehnenden Gefühle bewirken, dass Sie sich dem Kind gegenüber schuldig fühlen, also zeigen sie betont ihre Zuneigung: sie besuchen das Kind oft, kritisieren dabei die Pflegeeltern, einerseits aus Angst, ihr Kind an diese zu verlieren, andererseits aus dem Gefühl heraus, als Eltern versagt zu haben.

 

+ Sie wollen das Kind nicht aufgeben, wie, sie fürchten, niemanden zu haben, wenn sie einmal alt sind.

 

  + Sie verteidigen ihre Position, wenn sie merken, dass die Pflegeeltern das Kind immer mehr an sich ziehen, die Eltern in den Augen des Kindes herabsetzen, ihre eigenen Leistungen jedoch hervorheben.

 

+ Gerade Eltern, die große Angst vor einer Entfremdung ihres Kindes haben, ziehen häufig eine Heimunterbringung vor, um mit ihrem Kind ungehindert Kontakt haben zu können.

 

+ Eine junge Mutter sucht bei den Pflegeeltern für sich selbst eine Art Elternhausersatz.

 

Die leiblichen Eltern des Pflegekindes sind eine Tatsache, mit der Sie sich abfinden sollten – und dabei auch fachliche Hilfe heranziehen können. Je genauer Sie über die Lebensgeschichte des Kindes Bescheid wissen, desto eher können Sie die Bereitschaft zur Kontaktaufnahme zwischen leiblichen Eltern und Pflegekind abschätzen. Diese Vorinformation sollte Sie aber nicht dazu verleiten, die anstehenden Konfrontationen mit den leiblichen Eltern zu vermeiden. Die Pflegekinder brauchen ihre leiblichen Eltern, sie sind ein wesentliches Stück der Identität.

 

Ein gutes Einvernehmen zwischen Pflegeeltern und Eltern wird nicht nur das Gedeihen einer guten Beziehung zwischen Pflegeeltern und Pflegekind begünstigen, sondern auch ihren pädagogischen Alltag erleichtern.

 

Natürlich gibt es auch Eltern, die schwierig sind oder selbst unter großen Schwierigkeiten leiden, die das Kind in seiner Entfaltung laufend irritieren und auch bei den friedfertigsten Pflegeeltern nicht zur Ruhe kommen lassen. In solchen Fällen können wir uns oft wirksame Hilfe von Psychologen, Beratungsstellen und Mitarbeitern des Vereines erwarten.


Der Umgang mit unserem Verwandten-/Bekanntenkreis:

Verwandte, Freunde, Nachbarn, der Kaufmann an der Ecke merken, dass ein fremdes Kind in Ihre Familie gekommen ist. Da wird beobachtet, gefragt, wohlmeinend Rat gegeben, kritisiert, bemitleidet, etc.

Wenn das Kind in irgendeiner Form davon in Mitleidenschaft gezogen ist, müssen Sie darauf reagieren, Fakten klarstellen, das Kind schützen.

Wenn es um Erziehungserfolge oder Misserfolge geht, verhalten sich Pflegeeltern nicht anders als leibliche Eltern, deren Erziehungsmethoden ins Kreuzfeuer der Kritik geraten sind.

 

Wenn es um die Tatsache geht, dass wir uns entschlossen haben, Pflegeeltern zu sein, so können wir das mit wirklich interessierten Menschen diskutieren, rechtfertigen müssen wir es nicht.



Der Umgang mit Behörden:

 Wir wollen hier einige Funktionen und Aspekte trennen:

 

+ Das Jugendamt als Institution hat einen gesetzlichen Auftrag zu erfüllen. (Hilfen zur Erziehung, Pflegebewilligung, Pflegeaufsicht)

 

+ Das Jugendamt als Amtshaus, in dem Menschen unter mehr oder weniger guten Bedingungen arbeiten müssen (nicht jeder Sozialarbeiter hat ein Zimmer für sich, in dem er jederzeit und ungestört mit seinen Klienten sprechen kann)

 

+ Das Jugendamt, eine Dienststelle, in der vorwiegend Sozialarbeiter, Verwaltungsbeamte und Beamte des Rechnungswesens zusammen–

 arbeiten.

 

+ Das Jugendamt, eine Servicestelle, die Dienste anbietet, die kostenlos, unverbindlich und anonym in Anspruch genommen werden können.

 

Ihr unmittelbarster und wichtigster Kontaktpartner im Jugendamt ist sicher der / die Sozialarbeiter/in . Speziell sein/ihr Auftrag ist es, das Wohl des Kindes allem voranzustellen. In diesen Bemühen liegt das Verbindende mit den Pflegeeltern.


Kommentare: 7
  • #7

    Silvia Rosner-Böhm (Freitag, 08 Juli 2022 11:15)

    Ich freue mich sehr, dass ich beim Familienfest des Pflegeelternvereins dabei sein durfte. Vielen Dank an ALLE, die fleißig bei den notwendigen Arbeiten mitgeholfen haben. Ganz liebe Grüße, Silvia

  • #6

    Stefan (Freitag, 24 Juni 2022 17:03)

    Hallo
    Ich bin Auf der Suche nach einer Adpptiv Mutter
    Bitte um Rückmeldung Danke

    Stefan.gold@gmx.at

  • #5

    Stefan (Montag, 30 Mai 2022 14:22)

    Guten Tag
    Ich bin Auf def Suche nach einer Adoptiv Mama
    Bitte um Rückmeldung danke
    Stefan.gold@gmx.at

  • #4

    Stefan (Donnerstag, 11 November 2021 15:37)

    Hallo
    Ich bin Stefan und bin auf der Suche nach Adoptiv Eltern

    Bitte um Rückmeldung danke
    Stefan.gold@gmx.at

  • #3

    Weber Margit (Mittwoch, 06 Oktober 2021 17:54)

    Wo gibt es in nördl. bgld.pflegefamilien für Behinderte Kinder.
    LG.Weber Margit

  • #2

    Exel Sonja (Montag, 07 Juni 2021 11:43)

    Danke für deine Mühe! Ist gut gelungen!

  • #1

    Sonja Exel (Montag, 02 Mai 2016 11:59)

    Liebe Michaela, herzlichen Dank für den Aufbau der Homepage. Ich hoffe, es schauen viele rein und finden alle Infos die sie brauchen! Ich bitte um euer aller Unterstützung, besonders was den Adoptionsbereich angeht. Wir hoffen auf einen regen Austausch!