Sind Sie bereit, auf ein fremdes Kind einzugehen, auch wenn es Schwierigkeiten bereitet?
Warum wünschen Sie sich überhaupt ein Pflegekind?
Welche Motive bieten die Voraussetzung, dass ein Kind in seiner persönlichen Eigenart angenommen wird und sich frei entfalten
kann?
Und welche Motive schaffen Erwartungen, die das Kind zu erfüllen vermutlich gar nicht imstande sein kann?
Vielleicht haben Sie die angeführten Motive gleich in edle und unedle geteilt? Vielleicht sind Ihnen Zweifel gekommen? Treffen
nicht mehrere zugleich zu? Nicht alle Motive unseres Handelns sind uns klar bewusst. Gespräche mit einem Psychologen, einem Sozialarbeiter, aber auch mit Menschen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden (Pflegestellenwerber) können Ihnen helfen, Ihre Motive genauer zu betrachten. Die gewonnene Klarheit kann Ihnen dann die Entscheidung erleichtern. Darüber hinaus werden Sie in dieser Atmosphäre keine Abwertung Ihrer Motive erfahren. Denn wir sind der Meinung, dass kein Motiv an sich unedel ist. Auch nicht die Aussicht auf Pflegegeld. Das Pflegegeld als notwendige Voraussetzung für die Aufnahme eines Kindes und auch als Ergänzung des Haushaltsbudgets anzusehen, halten wir für legitim.
Ein Motiv würden wir uns freilich besonders wünschen:
Dass Sie aus Liebe zu Kindern und aus Achtung vor kindlichen Bedürfnissen diesen Schritt setzen.