Erwartungen dem Pflegekind gegenüber entstehen nicht nur aus einer bestimmten Motivation für seine Aufnahme, sie resultieren auch
aus der Lebensgeschichte der Pflegeeltern. Wie sie selbst erzogen wurden, welche Einstellungen und Gebräuche in ihren eigenen Familien herrschten, was sie selbst tun durften und was nicht. Das Pflegekind kommt jedoch oft aus einem anderen Milieu, in dem ganz andere Regeln gegolten haben. Hier hilft Ihnen wieder nur die Vorgeschichte des Kindes, seine Ihnen zunächst unverständlichen
Verhaltensweisen zu begreifen. Verstehen soll aber zugleich die Bereitschaft miteinschließen, andere Einstellungen und Verhaltensweisen zu tolerieren.
Eine erfolgreiche Pflegeeltern – Kind – Beziehung hängt davon ab, wie die Pflegeeltern mit ihrer Motivation umgehen und bereit sind, andere Facetten zu akzeptieren. Je klarer die Einstellung, je bewusster die Entscheidung, umso stärker ist die Chance auf ein gedeihliches Pflegeeltern – Kind – Verhältnis.
Wenn Sie ein Pflegekind zu sich nehmen, hat es schon ein Stück seiner Lebens– und oft auch Leidensgeschichte hinter sich und einen
dementsprechenden Entwicklungsstand erreicht.